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Channel: Kommentare zu: Wo wart ihr am 11. September?
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Von: Stephan

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@Christian Reinboth

Ich war an diesem Tag gegen 15 Uhr gerade im Auto auf dem Heimweg und hörte Radio und habe es da zuerst erfahren, wobei ich es nicht wirklich verstanden habe, was im Radio gesagt wurde. Aber ich bin schnell(er) nach Hause gefahren, weil es schon sehr ungewöhnlich und „krass“ klang. Ich war damals auch ein Nachrichten Junkie und habe natürlich auch wochenlang alles Nachrichten noch genauer verfolgt und „konsumiert.“

[…] und wie haben die Anschläge eure Einstellung etwa zu Politik oder Religion beeinflusst?

Komischerweise denke ich, dass 9/11 meine Einstellung zu Politik oder Religion erst einmal kaum verändert hat. Ich war zwar als ehemaliger Katholik schon aus der Kirche ausgetreten, aber damals irgendwie noch zu jung und habe mir zuwenig Gedanken gemacht, ob das irgendwie mit Religion zusammenhängen könnte. Ich habe mir nicht großartig die Fragen gestellt und diese tiefer durchdacht. Also warum machen Menschen so etwas? Was ist ihre Motivation? Sind es einfach Verrückte? Hass auf das westliche Leben/Welt?
Obwohl es so offensichtlich ist, dass die Antwort „Sie sind halt dumm und verrückt!“ völlig falsch ist und keinerlei Erklärung darstellt und die Frage des Hasses, sofort die nächste Frage, „Warum hassen Sie den Westen?“ provoziert, habe ich mich oberflächlich damit quasi zufrieden gegeben.

Heute sehe ich das anders. Sicher gibt es mehrere Gründe und Ursachen, die man angeben kann, warum sie das gemacht haben. Aber dumm oder verrückt waren sie bestimmt nicht. Viele haben ja studiert (gut, das sagt nix über Intelligenz aus, aber die Vermutung, dass es keine völlig geisteskranken, Irren waren ist sicherlich ziemlich wahrscheinlich!). Waren sie neidisch auf die Macht und den Reichtum des Westens? Haben sie sich unterdrückt und minderwertig „gefühlt“? Ja, vielleicht, wahrscheinlich sogar.
Haben sie geglaubt, dass sie etwas Gutes machen? Waren sie überzeugt etwas Gutes zu tun? Wenn ja, woher kam diese Überzeugung?
Aus meiner Sicht, ist es einfach so, dass der Hauptgrund, für ihre Taten darin liegt, dass sie wirklich geglaubt haben, was ihre Religion Ihnen versprochen und „gelehrt“ hat. Un- und AndersGläubige zu töten ist sehr gut, also machen wir es.
Etwas Ähnliches gilt für die Kreuzzüge, die heilige römische Inquisition und Hexenverbrennungen. Sie waren überzeugt, dass ihre Taten richtig und gut sind. Warum waren sie davon überzeugt? Weil ihre Religion Ihnen das so „mitgeteilt“ hat.

Der einzige Grund, warum wir diese Probleme mit der christlichen Religion (zumindest in Europa) nicht mehr haben, ist die Aufklärung, Säkularisation und damit die Zähmung und Kastration der MACHT der christlichen Religion und Kirchen. Ich hoffe im Sinne der Menschheit, dass diese Prozesse sich weltweit durchsetzen und Religion(en) zumindest völlige Privatsache werden, bzw. „irgendwann“ vielleicht sogar aussterben, wie die vielen anderen Religionen und Aberglauben, an die heute auch (fast) niemand mehr glaubt.

[…] wie und warum die Religion alles vergiftet…

Religion(en) vergiften nicht ALLES, aber sehr viele Dinge, z.B. unterstützt sie Wunschdenken, anstatt den Blick auf die wunderschöne Realität zu unterstützen (wie es Wissenschaften machen). Laut Religion ist Glaube eine Tugend und kritisches, skeptisches, rationales Denken ist des Teufels.


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